Im April fand in der Evangelischen Stiftung zum ersten Mal die „Woche des Theaterspiels“ statt.
Theater ist ein weites Feld mit vielseitigen Aspekten. Als Zuschauer eine Theater-Aufführung zu erleben, kann berührend und inspirierend sein. Laut Aristoteles sollte das Drama „ein Schaudern und Jammern beim Publikum auslösen“. Bertold Brecht wollte mit dem Theater einen kritischen Blick auf aktuelle Themen bewirken. Einige Bewohner haben früher das Schauspielhaus oder die Oper besucht, andere lernten z.B. Goethes Faust in der Schule. Manche kennen auch das Straßentheater oder haben mal Sketsche gesehen – oder selber gespielt bei Familienfesten oder im Rahmen der Kirchengemeinde.
Das Spielen kann Freude machen. Indem wir in eine andere Rolle schlüpfen, sind wir mal ganz anders als normalerweise. Beim Spielen und Improvisieren wird die Phantasie angeregt; man gewinnt Abstand zu den Sorgen des Alltags. Manche Personen spielen gerne mit Bewegungen – andere spielen lieber mit Worten. Können denn ältere Menschen noch Theaterspielen, obwohl sie durch die eine oder andere Krankheit eingeschränkt sind? Ja, sie können! Es gibt in Europa eine kleine aber sehr lebendige Seniorentheater-Szene, die Erstaunliches auf die Bühne bringt. Das erste deutsche „Altentheater“ wurde 1979 in Köln gegründet.
Hier in der Stiftung haben wir nun unterschiedliche Angebote gemacht, so dass alle interessierten Bewohner etwas mitmachen konnten. Das Interesse war groß. Manche meldeten sich an für die Ausflüge zu den regionalen Theatern, andere haben aktiv teilgenommen an den Workshops. Bettlägerige wurden auf Wunsch besucht mit einer Art Puppentheater-Aufführung.
Es war eine Woche mit vielen besonderen Momenten, von denen wir Ihnen demnächst in einer Sonderausgabe berichten werden. Auf der nächsten Seite finden Sie heute schon mal ein paar fotografische Eindrücke der Projektwoche.
Wir möchten uns an dieser Stelle für die gute Zusammenarbeit mit dem Klever „Theater im Fluss e.V.“ und für den freundlichen Empfang beim Theater „Mini-Art“ in Bedburg-Hau bedanken. Außerdem für die Bearbeitung von Theaterdialogen von Pfarrer Freuling und natürlich für die Unterstützung der ehrenamtlichen Helfer.
Wir bedanken uns herzlich bei den Bewohnern, die sich auf neue Erfahrungen eingelassen haben! Sie sind unbekannte Wege gegangen und haben ungewohnte Übungen mitgemacht. Sie haben Situationen dargestellt und Gedichte vorgetragen.
Es gab zahlreiche positive Resonanz durch die Bewohner und einige möchten wir hier zitieren, um Ihnen einen kleinen Vorgeschmack auf die kommende Sonderausgabe zu geben.
„Ich habe nicht bereut, dass ich mitgekommen bin.“
„So etwas Wunderbares habe ich noch nie gesehen.“
„Es war sehr interessant und beeindruckend!“
„Dass man sich so bewegen kann!“
„Es hat mich an meine Jungend erinnert.“
„Jetzt ist die schöne Theaterwoche wieder vorbei.“